Ich habe das mal hierhin kopiert, weil es so toll erklärt ist und in dem anderen Thread wahrscheinlich im Lauf der Zeit "untergeht"!
JustinLuna schrieb am Do, 19 Juni 2008 21:31 |
Ein Fachmann hat mir folgendes erklärt: Wir wissen: Pflanzen können sich untereinander mit Pilzkrankheiten anstecken. Kann eine Pflanze schnell abtrocknen, ist sie nätürlich nicht so stark gefährdet, wie eine, die nur langsam abtrocknet. Das wiederum hängt ab von der Luftfeuchtigkeit, dem Tau in der Nacht, dem Wind und auch dem Kleinklima im Garten. Der die Clematiswelke auslösende Pilz (Phoma) kann folgendermaßen in die Pflanze eindringen: 1. Durch Spritzwasser von der Erdoberfläche oder nach starken Regenfällen keimen die Sporen an den Blättern aus (zuerst an der Blattunterseite). 2. Durch Knick- oder Scheuerstellen, Schneckenfraß oder Einstichstellen von Insekten. 3. Durch den Erdboden in die Wurzel (braune Stellen inmitten der Wurzel) Eine Clematis hat z.B. kleine braune Flecken, die von unten nach oben nach und nach mehr werden. Die dort haftenden Pilzsporen werden in den Boden gewaschen, richten aber noch keinen Schaden an. Das Temperaturfenster von Phoma liegt bei 20-30 Grad Celsius. Sind die erreicht, stirbt die Clematis wie plötzlich ab. Braune Flecken können aber auch von der vergleichsweise harmlosen Alternaria hevorgerufen werden. Sie sind aber eher rund und bleiben klein. Vor 15 Jahren hat die Universität Darby mit einer Studie gezeigt, daß alle Clematis, selbst montanas oders alpinas mit Phoma befallen werden können. Somit können sie natürlich die in der Nähe stehenden Hybriden anstecken. Wildarten können das tiefe Eindringen des Pilzes verhindern, es bleibt bei kleinen braunschwarzen Flecken. Hybriden können das nicht und erkranken deshalb sichtbarer. Wer einmal Phoma in seinem Garten beobachtet hat, soll um eine Fungiziderkrankung nur schwer herumkommen. Einzusetzen sind Mittel, die gegen Rostkrankheiten und andere Blattfleckenkrankheiten zugelassen sind. Eine rechtzeitige, vorbeugende Behandlung der in Frage kommenden Pflanzen ab April mit 3 4 Wiederholungen im Abstand von 3 Wochen soll helfen. Der Wurzelbereich der Clematis soll mit diesem Mittel auch gegossen werden. Besonders wichtig ist eine Behandlung der Blattunterseite , wobei man beachten muß, daß ältere Blätter schneller krank werden können als junge. Um die Benetzung besonders bei behaarten Hybriden (der Puschel Saalomon ist so eine , er ist aber pumperlgsund) zu verbessern, der Giftbrühe etwas Spülmittel zugeben. Die 2 x blühenden Clematis Hybriden sind meistens aus den lanuginosa (= wollig/zottig) hervorgegangen. Diese sind die Welke-Kandidaten Nr. 1. Man könnte vermuten, daß die starke Behaarung dafür verantwortlich ist, daß die Pilzsporen buchstäblich "festgehalten" werden. Im vorletzten und letzten Jahr hatte Justa bei mir ein Welkeproblem. Aber nicht die ganze Pflanze, sondern nur einige Triebe starben ab. Wie ich in einem Posting vorher schon beschrieben habe, hat Multiblue in diesem Jahr den Hauptteil der Pflanze welken lassen, den ich jetzt doch sicherheitshalber weggeschnitten habe die Schere ist desinfiziert. Ebenso bei Dawn. Ich hoffe, daß ich in den nächsten Jahren nicht immer mehr Probleme damit bekomme, denn ich werde nicht spritzen. Eigentlich müßte es ein Wunder sein, daß bei 30 früh blühenden Hybriden nicht mehr Clematis Welke haben. LG JustinLuna |
JustinLuna schrieb am Do, 19 Juni 2008 21:48 |
Aber wie gesagt: das ist nicht "auf meinem Mist gewachsen". Ich möchte mich nicht mit fremden Federn schmücken. Gut erklärt hat der Fachmann. LG JustinLuna |
LG Ingrid