Hier mal Näheres zu den beiden häufigsten Welkeformen verursacht durch Verticillium bzw. Fusariumpilze, von denen eben leider auch oft mehrere Typen gleichzeitig im Boden vorkommen, so dass sie, -obwohl wirtsspezifisch- scheinbar doch mehrere Pflanzenarten befallen können..
https://www.sperli.de/wissensschatz/dumm-gelaufen/pflanzenkr ankheiten-fusarium-welke/
https://www.koppertbio.de/fragestellung/krankheitsbekaempfun g/verticillium-welke/
Dann gibt es auch noch Phytophora:
http://www.hortipendium.de/Phytophthora also leider mehr als genug Kandidaten, die insbesondere nach dem heißen trockenen Sommer und, so wie ich es verstanden habe, eben besonders gut auf eher sauer reagierendem Boden als bodenbürtige Krankheit ihre Opfer dahinraffen.
Aufkalken saurer Böden auf einen neutralen bis leicht basischen pH-Wert, also auf pH 7 bis 8 wird als eine Maßnahme enpfohlen.
Clematis und Akeleien sind beide Mitglieder der Familie Ranunculaceae/Hahnenfußgewächse- dürften deshalb anfällig für Subspeziestypen (geringfügig genetisch variierende Formen) der Pilze sein...
Schaut man hier, wer alles zu den Hahnenfußgewächsen unter unseren Gartenpflanzen gehört (unten Liste zum Runterscrollen):
https://de.wikipedia.org/wiki/Hahnenfu%C3%9Fgew%C3%A4chse
Pflanzenpathologisch kann ich mir vorstellen, dass Mitglieder einer Pflanzenfamilie ähnlich empfindlich auf bestimmte pilzliche Erreger reagieren können. Außerdem können auch Pilze mutieren, also es zu Veränderungen im Erbgut der Erreger kommen, die ihnen den Sprung auf eine andere Pflanzenart (der gleichen Pflanzenfamilie) ermöglichen...
alles wenig tröstlich, aber das Thema ist nun mal eher unerfreulich.
Hier mal einige Hinweise, wie man so etwas am besten angeht...:
Abhilfe: evtl. aufkalken (siehe oben. Die Pilze vertragen schlecht basische/alkalische Verhältnisse), durchlässigen Boden verwenden, der besser belüftet.
-Staunässe vermeiden und gute Belüftung (Pflanzabstand), damit Pflanzen nach dem Regen schneller abtrocknen können.
-Maßvolle Bewässerung- besser von unten und d.h. nicht von oben beregnen...
-Stress wie z.B. falscher Standort macht Pflanzen auch krankheitsanfälliger. Gegen Witterungsstress kann man allerdings nur wenig tun- außer Pflanzen anzupflanzen, die mit Klima-eskapaden besser ungehen können (neuerdings als "Klimawandeltauglich" deklariert
)
-Boden austauschen und Hygiene!!; Kranke Pflanzen radikal in die Mülltonne. bloß nicht kompostieren!
-Beim Bodentausch diesen gleich in feste Müllsäcke einfüllen, sich den Umweg über den Beetrand (ganz übel!) bzw. die Verwendung von Eimern ersparen (die muss man dann nämlich hinterher auch desinfizieren! )
-Kein Nachbau- d.h. nicht die gleiche Art auf eine Stelle pflanzen, wo vorher die Vorgängerin erkrankt ist.
-Gerätschaften desinfizieren! Alkohol für Scheren etc!
- Behältnisse und Töpfe aus Kunststoff und Keramik/Ton können durch Einlegen in einen Kunststoffeimer mit Chlorbleiche/Natriumhypochlorit-Lösung desinfiziert werden. Keine Metallgefäße/-gerätschaften chloren oder Metallbehältnisse zum Chloren verwenden. Chlorbleiche darf auf keinen Fall eine Säure wie z.B. Essig begemischt werden- es würden giftige ätzende Dämpfe entstehen!!
-Auf gute Belüftung achten! Zu desinfizierende Gegenstände können auch über mehrere Stunden eingelegt werden. Keine Materialien in der Nähe parken, die von Chlor angegriffen werden könnten. Der typische Chlorgeruch rührt nämlich von flüchtigem Chlorgas her, das sich in der Umgebung niederschlagen kann und besonders auf feuchten Oberflächen dann munter weiterbleicht! Hilfreich ist es, den Chlorbehälter mit einem passenden Deckel oder Folie abzudecken, das wirkt gegen den Geruch und das unliebsame Verflüchtigen ins Umfeld der Aktion.
>>>Achtung! Handschuhe anziehen und Augenschutz! Chlorbleiche reagiert stark alkalisch, ätzt! Sicherheitshinweise auf der Flasche beachten!<<<
(bei farbigen Materialien vorher an unauffälliger Stelle auf Farbechtheit prüfen!)
Nach Abschluss der Behandlung gründlich mit viel Wasser nachspülen und benutzte Chlorlauge unter Verdünnen im Ausguss wegspülen (unverträglich mit Chrom oder Gold!!) Ein weißer Bodensatz im Behandlungsbehältnis ist Kochsalz/Natriumchlorid, welches sich aus der Reaktion organischer Verbindungen (Erde, faserpartikel o.ä. ) mit dem Natriumhypochlorit gebildet hat. Sieht seltsam aus, ist aber harmlos...
-hitzebeständige Materialien können bei Temperaturen von mindestens 70 ° Celsius eine halbe Stunde eingelegt werden oder mit kochendem Wasser in einem Eimer oder Bottich überbrüht werden
-zum Entfernen kranker Pflanzen Einmalhandschuhe! anziehen, die unbedingt ausgezogen werden müssen, bevor man an gesunde Pflanzen geht oder andere Gerätschaften anfasst/benutzt! Akribisch alle noch so kleinen Reste kranker Pflanzen wie Blatt-/Stängel-/Wurzelstückchen aus dem Beet/Garten aufsammeln1 Sie tragen den Tod in sich!
Die ganze Aktion nicht bei/nach Regen ausführen! Pilzsporen werden von Wassertröpfchen bzw. Wind verteilt!
Liebe Leute. ich komme aus der Apothekerei- ich weiß, was eine Keimverschleppung ist! Und wie man sie vermeidet!
Nun ist ein Garten kein Sterillabor, aber manchmal brauchen radikale Probleme eben radikale Lösungen.
(Ich hatte solch einen Entseuchungsk(r)ampf mal beim Aquarium nach einer Weißpünktchenepidemie bei meinen fishies! Ich weiß also, wovon ich spreche...
)