Diese Steinzeug-Pötte sind zwar sehr schön, aber ohne Abzugslöcher könnte es problematisch werden
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Ich kann dir nur erzählen, wie ich Rosenstecklinge mache. Ich nehme Rißlinge, kurze und nicht zu dicke Seitentriebe, die ich dann abreiße, möglichst mit "Ferse", dh Stück Rinde vom Haupttrieb. Wenn sie zu lang sind, kürze ich sie oben auf max. 5 Augen.
Rißlinge funktionieren immer bei mir. An der Basis jedes Seitentriebes gibt es eine große Ansammlung vom Augen und Zellen, die die entsprechenden Hormone für die Bewurzelung produzieren können. Die Rißstelle dippe ich in Bewurzelungshormon (Indolyl Säure) und stecke sie direkt in feuchte Anzuchtserde. Manchmal spritze ich sie vorher mit Kupfer, damit sie nicht vorzeitig schwarz werden und verfaulen. Stecklinge werden schwarz, wenn Bakterien/Pilze im Spiel sind, Kupferspray dient der Desinfektion. Wenn sie nicht verfaulen oder vertrocknen, machen sie früher oder später Wurzeln, sie wollen schließlich weiterleben
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Manchmal verletze ich vorsichtig den Trieb längs mit einem scharfen Messer (unbedingt auf Hygiene achten!) an der verletzte Stelle bildet sich schnell Kallus und danach Wurzeln.
Ich benütze 1.5 Lt Plastikflaschen, die ich durchschneide und unten Abzugslöcher bohre. Die Flaschen sind für mich optimal, weil sie hoch sind (Rosen wurzeln tief) und durchsichtig, dh ich kann die Wurzelbildung beobachten. Das fasziniert mich.
Das ist ein Steckling vom Spätsommer, schau, wie viele Wurzeln er schon hat. Er ist fertig zum Auspflanzen, was ich nach der Blüte auch tun werde
So schaut er oben aus. Eigentlich hat er schon in Herbst Wurzeln gehabt, ist draußen überwintert und jetzt wächst er sehr schnell und hat schon Knospen. Nach der Blüte wird er geschnitten, damit er sich verzweigt und nicht zu stacksig wächst.
Oben lasse ich nur ein Paar Blätter für die Photosynthese, aber nicht zu viel, damit sie nicht zu viel verdunsten. Wenn die Blätter zu groß sind, kürze ich sie. Ich decke meine Stecklinge nie ab, ich lasse sie in der Luft schattig stehen und sollte es zu heiß und trocken sein, besprühe ich sie öfters mit Wasser. So habe ich die besten Ergebnisse, abgedeckte Stecklinge verfaulen immer bei mir.
Sie sollen feucht, aber nicht nass, hell und schattig stehen. Die Bewurzelung dauert unterschiedlich lange: am schnellsten war
Ulrich Brunner Fils - eine Woche, am längsten hat
Jacques Cartier gedauert - über 6 Monate. Die JC Stecklinge sind nicht gestorben, haben aber such monatelang keine Wurzeln gemacht und sind nicht gewachsen. Erst in nächsten Frühling waren erste Wurzeln und Austriebe da.
Ich stecke immer, ganzjährig, allerdings habe ich die besten Resultate ab August, im Herbst und Winter. Im Sommer, wenn es heiß ist, ist es nicht so optimal. Wichtiger ist der Auswahl der Triebe - nicht zu dick und nicht zu dünn, am besten halbverholzt. Wenn du jetzt Stecklinge machen willst, nimm besser nicht die weichen, frischen Austriebe, die werden meistens nix.
Viel Glück